Eine aufgeräumte Wohnung wirkt sich positiv auf unser Wohlbefinden und unsere Lebensqualität aus. Manchen Menschen ist das vielleicht nicht bewusst, aber auch sie werden in einer aufgräumten Umgebung entspannter sein.
Im Lauf der Zeit sammeln sich dann immer wieder Dinge an, die wir gar nicht mehr brauchen – das ist einfach menschlich. Ein bisschen etwas in dieser Ecke, etwas anderes in einer anderen Ecke… Nicht selten wird die eigene Wohnung immer mehr zur Lagerstätte für unnötigen Ballast und zahlreiche überflüssige Gegenstände, die allen Bewohnern tatsächlich nur Platz, Zeit und Energie rauben. Doch wie beginnt man mit dem Entrümpeln? Wie kann man lernen, unnötige Dinge loszulassen? In diesem Beitrag findest du viele Tipps und Strategien, wie du deine Wohnung erfolgreich entrümpeln und dich von unnötigem Ballast befreien kannst.
Wohnung entrümpeln und Ballast loswerden: Tipps und Entscheidungshilfen
Gegenstände loszulassen und das eigene Zuhaus zu entrümpeln fällt vielen Menschen schwer. Dafür gibt es viele verschiedene Gründe, die sowohl emotionaler als auch praktischer Natur – wie zum Beispiel zu wenig Zeit – sein können.
Wir hängen nicht nur an den Gegenständen an sich, sondern auch an den Erinnerungen, die wir damit verbinden: Sie erinnern uns an vergangene Erlebnisse, an geliebte Menschen oder an besondere Lebensabschnitte. Auch wenn wir die Dinge selbst nicht mehr benötigen, möchten wir diese Erinnerungen nicht verlieren.
Dazu kommen andere Bedenken, wie zum Beispiel: Das war aber mal teuer. Oder: Vielleicht brauche ich das in der Zukunft noch? Vielleicht besitzt du auch Gegenstände, die du nur behalten hast, weil du sie geschenkt bekommen hast und die Gefühle des anderen nicht verletzen möchtest.
Eventuell weißt du auch einfach gar nicht, wie du einen bestimmten Gegenstand entsorgen kannst – auch wenn du ihn gern loswerden würdest.
Diese und viele andere Gründe sehen wir uns in diesem Beitrag an, damit du in Zukunft einfacher und effizienter dein Zuhause entrümpeln und einen Wohnraum schaffen kannst, in dem du dich wirklich wohlfühlen kannst. Lerne im Folgenden, wie jeder unnötigen Ballast loswerden kann.

Tipps: Wohin mit den Dingen, die wir entsorgen möchten?
Es gibt zahlreiche Optionen, wie du Dinge, die du nicht mehr behalten möchtest, entsorgen kannst. Neben klassischem Wegwerfen kannst du viele Gegenstände auch verkaufen, spenden oder verschenken. Hier einige Tipps:
a.) Spenden
- Du kannst Kleidung, Schuhe, Bücher oder andere Gegenstände, die sich in einem guten Zustand befinden, an Organisationen wie Oxfam, diakonia oder Caritas spenden.
- Soziale Kaufhäuser: Diese Kaufhäuser verkaufen gespendete gebrauchte Gegenstände (oft auch Möbel) günstig weiter und finanzieren damit soziale Projekte.
- Bücher: Viele Bibliotheken, Altenheime, Krankenhäuser und Schulen freuen sich über Buchspenden.
- Elektronik: Einige gemeinnützige Organisationen nehmen Elektrogeräte an, um sie zu weiterzuverkaufen, weiterzuverschenken oder zu recyceln, zum Beispiel Labdoo, Nabu oder pc-spende.das-macht-schule.
b.) Verkaufen
- eBay: Bei eBay kann man alles verkaufen.
- Kleinanzeigen (ehemals eBay Kleinanzeigen): Für den Verkauf von so gut wie allem, von Kleidung bis hin zu Möbeln und Elektronik.
- Vinted: Ideal für den Verkauf von Kleidung und Accessoires.
- Rebuy oder Momox: Für den Verkauf von Büchern, Medien und Elektronik.
- Flohmärkte: Eine gute Möglichkeit, mehrere Dinge auf einmal zu verkaufen und gleichzeitig Platz zu schaffen.
- Secondhand-Läden: Viele Läden nehmen gebrauchte Kleidung, Bücher und andere Gegenstände in Kommission.
c.) Entsorgen
- Wertstoffhof: Dort kannst du Elektroschrott, alte Möbel, Metall, Glas und andere recycelbare Materialien abgeben.
- Sondermüll: Für gefährliche Abfälle wie Batterien, Farben und Chemikalien gibt es spezielle Annahmestellen.
d.) Verschenken
- Free your stuff: Eine Plattform, auf der du Gegenstände kostenlos verschenken kannst.
- Facebook-Gruppen: Einige Gruppen auf Facebook ermöglichen es, Dinge zu verschenken oder zu tauschen.
- Kleinanzeigen: Auch bei Kleinanzeigen kann man Gebrauchtes verschenken.
- Nachbarn/Freunde/Bekannte: Frage in deiner Nachbarschaft oder in deinem Freundeskreis, ob jemand Interesse an den aussortierten Gegenständen hat. Bücherboxen: In vielen Städten gibt es öffentliche Bücherboxen, in denen du Bücher hinterlassen und andere mitnehmen kannst.
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Entscheidungshilfen fürs Entrümpeln deiner Wohnung: So klappt es, Ballast loszuwerden
Die Entscheidung zu treffen, ob man etwas behalten möchte bzw. was man entsorgen sollte, ist in einigen Fällen sicherlich schwierig. Hier ein paar Entscheidungshilfen – stelle dir diese Fragen beim Ausmisten:
- Wie oft verwendest du den Gegenstand?
- Hat der Gegenstand eine emotionale Bedeutung?
- Hätte der Gegenstand in digitaler Form die gleiche Bedeutung bzw. den gleichen Nutzen?
- Brauchst du den Gegenstand wirklich noch? Oder hast du nur Angst, ihn vielleicht einmal zu benötigen – und ihn dann nicht mehr zu besitzen?
- Ist es kaputt? Kann es repariert werden? Ist eine Reparatur sinnvoll?
- Hast du etwas nur noch, weil es einmal teuer war?
- Würdest du den Gegenstand kaufen, wenn du ihn noch nicht hättest?
- Kannst du etwas anderes daraus machen, was nützlicher oder schöner wäre?
Wenn du mehr darüber erfahren möchstest, wie jeder Ordnung schaffen und halten lernen kann, sieh dir auch mein Buch an:

Sehen wir uns diese Fragen und die möglichen Antworten darauf nun im Detail an: So kannst du lernen, Ballast erfolgreich loszuwerden.
Wie oft verwendest du den Gegenstand – häufig, selten oder nie?
Wenn du einen Gegenstand nie oder nur äußerst selten benutzt und ihn auch nicht vermisst – oder er vielleicht bereits durch andere Dinge ersetzt wurde -, ist es wahrscheinlich sinnvoll, ihn auszusortieren.
Das ist natürlich nur ein grober Anhaltspunkt: Ich habe Kleidung in meinem Kleiderschrank, die ich nur zu bestimmten Anlässen trage, die ich aber trotzdem nicht entsorgen möchte – zum Beispiel Kleidung, die ich nur für Beerdigungen trage. Würde ich diese nun entsorgen, müsste ich sie ersetzen, sobald ich sie doch benötige.
Die Frage, wie oft man etwas benutzt, dient also nur grundsätzlich dazu, festzustellen, ob man den Gegenstand überhaupt benötigt. Dinge, die wir häufig verwenden, benötigen wir offensichtlich. Wenn ich etwas viele Jahre nicht benutzt habe, ist es wahrscheinlich überflüssig – falls der Gegenstand keinen Nutzen mehr für mich erfüllt oder mir vielleicht auch gar nicht mehr passt.
Hat der Gegenstand eine emotionale Bedeutung für dich?
Wenn der Gegenstand eine besondere Bedeutung für dich hat, weil er dich zum Beispiel an ein schönes Ereignis erinnert, oder er dir Freude bereitet und so deine Umgebung bereichert, kann es durchaus sinnvoll sein, ihn aufzubewahren: Wir wollen schließlich nicht in einem unpersönlichen Musterhaus wohnen.
Beispiele hierfür sind: Zeichnungen deiner Kinder, Erbstücke, Souvenirs aus dem Urlaub, Geschenke von anderen oder Gegenstände, die mit besonderen Erinnerungen verbunden sind. Vielleicht kann der Gegenstand dir in digitaler Form genauso viel Freude bereiten? Dann kannst du den Gegenstand an sich entsorgen und stattdessen in digitaler Form behalten.
Vielleicht brauche ich das in Zukunft noch?
An vielen Dingen halten wir fest, weil wir unsicher sind, ob wir sie vielleicht doch noch benötigen. In diesem Fall ist es sinnvoll, sich die Frage zu stellen, wie einfach / schwierig es wäre, den Gegenstand wiederzubeschaffen, falls du ihn in Zukunft wirklich noch einmal benötigst. Und: Wie wahrscheinlich ist es, dass du ihn wirklich doch noch brauchst?
Wenn du es für unwahrscheinlich hältst, ihn noch einmal zu benötigen und er außerdem einfach zu ersetzen wäre, ist die Antwort einfach: Weg damit.
Auch wenn du es für wahrscheinlich hältst, ihn noch einmal zu benötigen und er schwer zu ersetzen ist, ist die Antwort einfach: Behalten.
Für die Kombination unwahrscheinlich, aber schwer zu ersetzen, lautet die Antwort in den meisten Fällen: Behalten.
Für „wahrscheinlich“ und „einfach zu ersetzen“ wird es dir vermutlich am schwersten fallen, eine Antwort zu finden. Je nach Platzbedarf des Gegenstandes, Größe der Wohnung oder herrschender Unordnung wirst du hier eine Fallentscheidung treffen müssen. Aber vielleicht kannst du den Gegenstand – solltest du ihn tatsächlich noch einmal benötigen – auch leihen oder mieten?
Falls etwas kaputt ist: Kann es repariert werden? Ist das sinnvoll?
Wenn ein Gegenstand kaputt ist: Finde heraus, ob es möglich – und sinnvoll – ist, ihn reparieren zu lassen. Es kann sich lohnen, Zeit und Geld in eine Reparatur zu investieren, wenn der Gegenstand einen hohen Wert für dich hat oder wenn er schwer zu ersetzen wäre. Wenn die Reparatur zwar möglich, aber zu teuer ist, solltest du ihn aussortieren. Auch wenn keine Reparatur möglich ist, solltest du den Gegenstand aussortieren. Ein Beispiel hierfür ist ein elektronisches Gerät, das eine teure Reparatur erfordern würde – dessen Funktionalität aber durch ein neues, relativ günstiges Gerät leicht ersetzt werden kann.
Das hat aber mal viel Geld gekostet
Ja, kann schon sein. Wenn dich der Gegenstand aber belastet, er dir nicht gefällt, er keinerlei Nutzen hat, ist es höchstwahrscheinlich an der Zeit, ihn dennoch loszuwerden. Es wird überhaupt nichts besser dadurch, dass du ihn behältst:
- Der Schaden ist bereits entstanden.
- Der Gegenstand erinnert dich daran, dass du dafür mal viel Geld ausgegeben hast.
- Er belastet dich und nimmt Platz weg.
Meine Eltern haben einen Teppich, der ihnen schon lange nicht mehr gefällt, stinken tut er auch. Und dennoch will meine Mutter ihn nicht entsorgen, weil „der war mal teuer“. Ich kann dir gar nicht sagen, wie oft wir schon über diesen Teppich geredet haben, immer wieder kommt das Thema hoch. Mittlerweile wurde er wenigstens in ein anderes Zimmer verfrachtet.
Entsteht daraus irgendetwas Positives? Nein. Also: Weg damit. Nur, weil etwas viel Geld gekostet hat, müssen wir es nicht behalten.
Würdest du den Gegenstand kaufen, wenn du ihn noch nicht hättest?
Wenn du den Gegenstand nicht kaufen würdest, wenn du ihn noch nicht hättest, ist es sinnvoll ihn auszusortieren. Wenn der Gegenstand jedoch einen hohen Wert für dich hat oder du ihn in Zukunft mehr verwenden wirst, solltest du ihn behalten.
Kannst du etwas anderes daraus machen?
Vielleicht ist ein Gegenstand in seinem Ist-Zustand für dich nicht von Nutzen, aber du kannst etwas anderes, nützlicheres oder schöneres daraus machen? Dann wäre es sinnvoll, den Gegenstand zu behalten – und dann auch tatsächlich (möglichst bald) etwas anderes daraus zu machen 🙂
Fazit zu Wohnung entrümpeln und Ballast loswerden
Jeder kann lernen, wie man eine Wohnung entrümpelt und Ballast loswird. Du kannst dir den Prozess leichter machen, wenn du dir ein paar Strategien zurechtlegst: Überlege dir genau, warum du deine Wohnung entrümpeln möchtest und stelle dir vor, wie schön es wäre, wenn sich dein Wohnraum in deinem Idealzustand befinden würde.
Oft ist es schwierig, eine Entscheidung zu treffen: Brauche ich das noch? Soll ich das wirklich entsorgen und falls ja, wie? In diesem Beitrag habe ich dir dafür einige Entscheidungshilfen und Antworten gegeben. Hoffentlich helfen sie dir, in Zukunft einfacher entscheiden zu können, was du noch benötigst.
Wenn du deine Wohnung entrümpelt hast, solltest du dir anschließend Gedanken dazu machen, wie du verhindern kannst, in Zukunft wieder zu viel „Zeug“ anzusammeln: Zum Beispiel durch bewussten Konsum, Alternativen zu nutzen (mieten, leihen) oder Fehlkäufe zu vermeiden (Passt mir das wirklich?).